… als man zweitens denkt.
Für 2024 hatten wir uns so viel vorgenommen. Dann kam der Regenwassereinbruch im Winter 2023/2024. Im hinteren Teil der Garagen-Galerie hätten wir einen Hahn direkt an die Wand schrauben können und sofort fließendes Wasser gehabt. Die Reparaturmaßnahme ließ lange auf sich warten, denn eine kompetente wie bezahlbare Fachfirma zu finden, erwies sich schwieriger als gedacht. Und damit war es ja auch noch nicht getan. Eine weitere Renovierung stand nun an. Beides war weder zeitlich noch finanziell geplant. Also hieß es: Die Reißleine ziehen, innehalten und sich ein weiteres Mal neu erfinden. Das tun wir jetzt.
Planänderungen
Es war ja nicht das erste Mal, dass uns ein Regenwassereinbruch einen Strich durch die Rechnung machte. Am 2. August 2019 flutete ein Unwetter unsere Kellerräume in der Arminius-Markthalle in Moabit, unserem damaligen Standort. Damals waren alle Kunstwerke dort eingelagert, damit wir die abschließenden Renovierungsarbeit im Verkaufsraum vornehmen konnten. Dank einer Rettungsaktion unserer Moabiter Galeriefreunde sorgte dafür, dass der Schaden an den Kunstwerken gering blieb. Dieses Mal war es genau umgekehrt. Die im hinteren Bereich der Kladower Garagen-Galerie ausgestellten Kunstwerke mussten in den Keller evakuiert und im vorderen Bereich der Kunsthandel notdürftig aufrecht erhalten werden. Das war alles andere als befriedigend, zumal auch die Besucher und Gäste ausblieben.
Notwendige Umbaumaßnahmen schaffen neuen Raum für Kunst und Kultur.
Wir haben das als Signal und Chance wahrgenommen, komplett neu zu denken, wohin die Reise für die Galerie Franka Löwe hier in Kladow zukünftig gehen wird. Die regelmäßigen Anfragen der Kladower Künstlerinnen und Künstlern nach Ausstellungsmöglichkeiten mussten wir aus verschiedenen Gründen immer wieder verneinen. Ebenso Nachfragen nach Räumlichkeiten für Workshops und andere kulturelle Veranstaltungen. Ein Hauptgrund: Wir haben kein der Öffentlichkeit zugängliches WC. Und die bauliche Situation der Räumlichkeiten macht die Sache nicht gerade tirivial, geschweige denn einfach mal so finanzierbar. Aber es zeichnet sich eine Lösung ab. Wenn alles gut geht, dann starten die Umbaumaßnahmen Anfang nächsten Jahres.
Das Konzept der Galerie Franka Löwe wird erweitert.
So ganz werden wir den Handel mit antiquarischer Kunst nicht aufgeben. Denn die Moderne des 20. Jahrhunderts ist nach wie vor attraktiv. Auch wollen wir weiterhin eine Verkaufsplattform für Kunst aus Nachlässen und Sammlungsauflösungen bieten. Aber es wird nicht mehr unser Hauptgeschäftsfeld sein. Tatsächlich werden wir unser Augenmerk verstärkt auf die Unterstützung der regionalen Kunstszene richten, indem wir den Mangel an räumlichen Möglichkeiten hier in Kladow wenigstens ein Bisschen lindern. Wir haben uns in den letzten vier Jahren hier in Kladow mit den regionalen Kulturorganisationen ziemlich gut vernetzt und werden in enger Zusammenarbeit unsere Infrastruktur aktiv einbringen. Und wir wollen die regionalen Künstlerinnen und Künstler noch besser unterstützen, allerdings weniger wie eine klassische Galerie. Das können wir weder finanziell noch organisatorisch leisten. Unser Konzept geht Richtung “Hilfe zur Selbsthilfe”, quasi als “Art Supporter”. Wie genau das aussehen wird, darüber berichten wir später.
Aus der Zwangspause wird eine Kunstpause mit Unterbrechungen.
Ich persönlich kann ohne die Kunst und den kulturellen Austauch nicht leben. Die Vorstellung, für mindestens ein halbes Jahr geschlossen zu haben oder die Füße still zu halten, ist für mich kaum vorstellbar. Man wird mich daher in den nächsten Wochen und Monaten öfter in den diversen Ausstellungen, Kunst- und Netzwerkveranstaltungen treffen. Mein Ziel ist es, weitere Anregungen zu sammeln, alte Kontakte zu pflegen und neue knüpfen. Parallel werde ich die Umbaumaßnahmen vorantreiben und in den baulichen Ruhephasen den einen oder anderen offenen Verkaufstag organisieren, zu dem auch meine befreundeten Künstler und Künstlerinnen eingeladen werden. Die Termine stehen noch nicht fest, werden aber rechtzeitig hier auf der Website, im Newsletter und den sozialen Netzwerken wie zum Beispiel nebenan.de und Facebook bekannt gegeben.
Keine festen Öffnungszeiten bis voraussichtlich März 2025
Die Umbaumaßnahen und die kälter werdenden Tage machen einen geregelten Galerie Betrieb wenig sinnvoll. Deshalb legen wir eine Kunstpause ein. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir unser Tor zur Galerie grundsätzlich geschlossen halten. Interessierte und Kunstbegeisterte können einen individuellen, ganz privaten Öffnungstermin vereinbaren, in aller Ruhe Kunstwerke betrachten und erwerben und einen neugierigen Blick auf den Fortschritt der baulichen Veränderungen werfen.
Wie es im Moment hier aussieht, zeigt das Bild. Wie es weiter geht, darüber werden wir immer wieder mal berichten. Auf jeden Fall melden wir uns zu den Sonderöffnungsterminen und natürlich zur feierlichen Wiedereröffnung.