Die neue Marmorkunst im Garten der Galerie Franka Löwe
Seit einiger Zeit erfreuen wir uns an diversen neugierigen Zaungästen. Kein Wunder, dann seit Mitte Juli zieren vier beindruckende wie schöne Marmorskulpturen des Bildhauers Ado Grässmann den Garten vor unserer Galerie. Dem war ein abenteuerlicher Kraftakt vorausgegangen, denn mit dem Aufbau von bis zu 500 kg schwerer Marmorkunst hatten wir bislang keine Erfahrung. Doch dazu später mehr, denn es gibt noch eine Vorgeschichte.
Wie alles seinen Anfang nahm
In der Frühphase der Galerie betrat Ado Grässmann mit seiner Frau unseren winzigen Ausstellungsraum in der Arminiusmarkthalle. Der Künstler suchte eine Ausstellungs- und Verkaufsmöglichkeit für seine Marmorkunst. Und ich suchte Skulpturen, um das Sortiment der Galierie zu vervollständigen. Denn bis Dato hatte ich eigentlich nur Kunstwerke für die Wand zu bieten. Doch leider war im Ausstellungsraum für größere Marmorskulpturen zu wenig Platz. Und auch wenn sich diese Werke im Ambiente der historischen Markthalle gut gemacht hätten, so wollten wir das Risiko einer Beschädigung nicht eingehen. Darüber hinaus war ich mir auch nicht sicher, für derart hochwertige Kunst in Moabit die passenden Käufer zu finden. Also entschlossen wir uns, zunächst mit zwei kleineren Figuren anzufangen Das war im Spätsommer 2018. Bis zum Frühling 2023 waren diese beiden Marmorstatuetten fester Bestandteil der Galerie Franka Löwe.
Die Fortsetzung
Im Frühling 2023 rief mich der Künstler an, weil er seine Werkstatt auflösen würde und die beiden Skulpturen feste Abnehmer hatten. Sorgfältig verpackt und schweren Herzens wurden die beiden kleinen Schwergewichte an ihn zurück gegeben. Allerdings hatte sich die Situation der Galerie verändert, denn schließlich befand sich der neue Standort in Berlin-Kladow – mit ausreichend Platz auch und gerade außerhalb der Galerie. So entschieden wir, uns in Ado Grässmanns Werkstatt zu treffen und zu schauen, ob und wie viele der größeren Skulpturen da hineinpassen könnten, was ihm die Werkstattauflösung erleichtern würde. Schließlich war ich einmal mehr auf der Suche nach hochwertigen Exponaten für den Eingangsbereich im Garten. So war uns beiden ein weiteres Mal geholfen.
Ein aufregender Tag
Nachdem der große Tag für den Transport und den Aufbau der steinernen Werke feststand, waren wir einigermaßen nervös. Denn keiner von hatte jemals Figuren mit einem Gewich von bis zu einer halben Tonne aufladen, transportieren, abladen und aufstellen müssen. Die ehemaligen Rasenflächen vorbereitet und verdichtet werden. Schließlich sollte die marmorne Kunst nicht in aller Schönheit einsinken oder dabei wohlmöglich auch noch umkippen. Gleiches galt für den Transport inklusive Be- und Entladen. Marmor ist zwar ein sehr robustes Material was die allgemeine Haltbarkeit betrifft, aber sehr sensibel gegenüber Erschütterungen und anderen mechanischen Belastungen. Es vertägt keine Spannungen, Stöße gegen andere harten Materialien.
So kamen die Figuren mit vielen Holzleisten und weichen Zwischenpolstern gut verpackt und vernschürt in der Sakrower Landstraße an. Glücklicher Weise konnte ich Helfer mit ausreichend Muskelkraft organisieren. Ein altermassiver Hubstapler mit eine Hebeleistung bis zu 1000 Kilogramm, der zum Inventar der Galerie gehörte, sorgte dafür, dass auch die beiden schwersten und gleichzeitig empfindlichsten Figuren sicher abgeladen und aufgestellt werden konnten. Danc der Erfahrung eines befreundeten Künstlers, der alles rund um den Transport koordiniert und durchgeführt hatte, und bei sengender Sommerhitze fanden die Werke sicher und wohlbehalten ihren Platz als Kunst im Garten. Und es dauerte keine Stunde, als die ersten Spaziergänger ihre neugierigen Blicke über das Gartentor auf die Marmorkunst warfen.
Gut so, denn genau so sollte es sein!
Marmorkunst, die ein neues Zuhause sucht
Zugegeben, wir werden uns nur schweren Herzens wieder von diesen Skulpturen trennen. Aber tatsächlich sind sie nur Gäste auf Zeit. Sie suchen einen neuen und festen Platz auf Dauer, den wir hoffentlich in den nächsten Monaten finden werden. Doch so lange dürfen wir – also Sie, die Galeriegäste, und ich diese Marmorkunstwerke in ihrem wandelbaren matten Schimmer zu den unterschiedlichen Tageszeiten bewundern, ja sogar berühren. Der Marmor fässt sich einfach schön an. Und während Sie diese sinnliche Erfahrung genießen, erfahren Sie etwas über den Hintergrund zu den Skulpturen.
Kommen Sie einfach mal vorbei. Unsere Öffnungszeiten kennen Sie ja und auch die Möglichkeit, dass Sie außerhalb derselben auch einen Besuchstermin vereinbaren können. Es lohnt sich!